Welche Bedeutung kommt den Nationalfarben eines Landes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu? Warum ist es gerade für eine Demokratie so wichtig ihre Menschen nicht nur mit rationalen Argumenten, sondern auch emotional über Symbole abzuholen? Warum überlassen Teile unserer Gesellschaft die Farben Schwarz-Rot-Gold ausgerechnet Rechtsextremisten und erlauben es ihnen eben diese Farben umzudeuten?

Dr. Enrico Brissa, Chef des Protokolls beim Deutschen Bundestag und promovierter Jurist mit deutsch-italienischen Wurzeln hat genau über diese Fragen und noch mehr ein Buch geschrieben.

Brissa erlangte 2018 auf der Unteilbar-Demo in Berlin bundesweite Aufmerksamkeit, da er von Demo-Teilnehmern mit Hass und Aggression überzogen wurde, als er mit dem Zeigen einer schwarz-rot-goldenen Fahne gegen Fremdenfeindlichkeit und Extremismus eintreten wollte. Diese Erlebnisse stehen gleich zu Beginn seines Buches „Flagge zeigen: Warum wir gerade jetzt Schwarz-Rot-Gold brauchen“, das am 18. Januar 2021 im Siedler Verlag erschienen ist. Er umschreibt die Geschichte unserer Farben und tritt für einen offensiveren Umgang mit Schwarz-Rot-Gold sowie dem Thema Patriotismus ein.

Wir freuen uns Enrico Brissa am 17. Juni 2021, 19.00 Uhr herzlich bei unserem nächsten Online-Themenabend begrüßen zu dürfen. Wir wollen mit ihm über die Herkunft unserer Nationalfarben sprechen und weshalb es so gefährlich ist, in Zeiten eines wieder erstarkenden Rechtsextremismus die Deutungshoheit über sie den extremen Rändern zu überlassen. Der historisch bedeutsame 17. Juni, der uns an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 erinnert, gibt uns einen guten Anlass daran zu erinnern, Schwarz-Rot-Gold aktiver als die Farben zu bewerben, die sie sind: das Symbol einer erfolgreichen Demokratie. Damit hängt die Frage zusammen, was wir dazu beitragen können, dass unsere Farben mehr Würdigung erhalten.

Moderation: Felix Hauffe und Michelle Stark