Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. - Neun Frauen und zwei Liebknechts – das Berliner Schloss in der Weimarer Republik

Datum
Donnerstag, 15. Juli 2021, 19:00 Uhr
Ort

Online-Themenabend

Neun Frauen und zwei Liebknechts – das Berliner Schloss in der Weimarer Republik

Bei unserem nächsten Online-Themenabend am 15. Juli 2021 dürfen wir den Journalisten Dr. Christian Walther begrüßen. Pünktlich zur Eröffnung des Berliner Schlosses, das 1950 durch das SED-Regime gesprengt und nun als „Humboldt Forum“ wiederaufgebaut wurde, ist jetzt sein Buch erschienen: „Des Kaisers Nachmieter – Das Berliner Schloss zwischen Revolution und Abriss“.

Das Buch ist die erste umfassende republikanische Geschichte des Schlosses. Sie zeigt, wie aus dem Schloss der Hohenzollern ein Zentrum von Kultur und Wissenschaft wurde – Sitz von Museen und zahlreichen Wissenschaftseinrichtungen wie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, des DAAD, aber auch – in der alten Schlossküche – einer Mensa und gleich daneben eines Tagesheims für Studentinnen. Das Werk beschreibt die fundamentale Verwandlung nach der Revolution anhand von neun Frauen: großenteils jüdischer Abstammung, teilweise aus dem Ausland, Akademikerinnen in erster Generation. Bekanntere, aber auch völlig Unbekannte – für alle war das Schloss, ob kurz oder lang, eine Station ihres Lebens: Lise Meitner, Anne Gudrun Meier-Scherling, Marguerite Wolff, Ingrid Dybwad, Eugenie Schwarzwald, Marie-Elisabeth Lüders, Elisabeth Henschel-Simon, Eva Kemlein.

Eine wichtige Rolle in der Geschichte des Schlosses zwischen Revolution und Abriss spielten zudem Karl Liebknecht und sein Neffe, der Architekt Kurt Liebknecht. Während Karl das Schloss am 9. November 1918 zu Volkseigentum erklärte und unter den Schutz des Arbeiter- und Soldatenrates stellte, hat sich Neffe und Stadtplaner Kurt später – mutmaßlich gegen eigene Überzeugung – an die Spitze der Abrissbewegung gestellt. Walthers Fazit daher: Die SED hat nicht das Schloss der Hohenzollern zerstört, sondern das Schloss der Republik.

Einen kleinen direkten Bezug zum Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gibt es mit der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Weimarer Reichsverfassung am 11. August 1929 im Lustgarten direkt vor dem Schloss, die im Buch abgebildet ist. Wir freuen uns daher mit Christian Walther diese spannende Periode des Berliner Schlosses an einem Online-Themenabend einmal näher zu beleuchten.

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Dr. Christian Walther
, 1956 geboren, ist freier Journalist. Seit dem Studium der Politikwissenschaft in Bonn und Berlin (FU) arbeitet er für Presse, Funk und Fernsehen, vor allem als Reporter für die Berliner Abendschau des rbb. Er war Pressesprecher der FU Berlin, der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Leibniz-Gemeinschaft. Von 2016 bis 2020 war er Vorsitzender des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg.

Anmeldungen bis 13. Juli 2021 per Mail an kontakt(at)reichsbanner.de

Mehr Informationen zum Buch

„Des Kaisers Nachmieter – Das Berliner Schloss zwischen Revolution und Abriss“

  • Christian Walther
  • Herausgeber: vbb verlag für berlin-brandenburg (Mai 2021)
  • Hardcover, Format 21,0 x 22,5 cm, 184 Seiten, 151 Abbildungen
  • ISBN: 978-3-947215-28-7
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