Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. - Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in der preußischen Provinz Brandenburg und Berlin

01.10.2019
3. Reichsbanner-Workshop

Das Reichsbanner in der preußischen Provinz Brandenburg und Berlin

Am 14. September fand der dritte Reichsbanner-Workshop in Berlin statt. Ziel war es, mehr über die Entwicklung des überparteilichen und republikanischen Wehrverbandes während der Weimarer Republik zu erfahren. Im Fokus lag in diesem Jahr die Region Brandenburg-Berlin.

Rund 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren der Einladung in die Hauptstadt gefolgt. Nach einer Begrüßung des Leiters der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Professor Dr. Johannes Tuchel, und einem ausführlichen Vortrag des Politologen und Mitarbeiters der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Dr. Hans-Reiner Sandvoß, wurde eingehend diskutiert. Im Zentrum stand dabei die Frage, welche Strukturen das Reichsbanner im Großraum Berlin und in der Provinz Brandenburg vom Beginn bis zum Ende der Weimarer Republik zu entwickeln vermochte. Insbesondere die Erkenntnis, dass Berlin bis zum Beginn der 1930er Jahre als eine rote Hochburg galt und welche Bedeutung die schwächer ausgebildeten Mitgliederstrukturen in Brandenburg hatten, führte zu vielen Wortbeiträgen. 

Zudem wurde die Frage erörtert, welchen Beitrag das Reichsbanner als demokratischer Wehrverband für den Erhalt der Republik vor Ort leisten konnte und welch teils erschütterndes Schicksal viele Mitglieder nach 1933 ereilte.

Bei einer mehrstündigen gemeinsamen Busrundfahrt auf den „Spuren des Reichsbanners in Berlin“ gewannen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops einen Eindruck von heute noch sichtbaren historischen Wirkungsorten des Verbandes in der Hauptstadt. So sah die Gruppe zum Beispiel das Grab des Reichsbanner-Mitglieds Erich Schulz, einem 27-jährigen Kreuzberger Lagerarbeiter, der am 25. April 1925 von einem Mitglied des rechtsextremen „Wiking-Bundes“ auf offener Straße ermordet wurde. Weitere Meilensteine und Fixpunkte des Reichsbanners in Berlin wurden besichtigt. Die Veranstaltung klang bei einem gemeinsamen Abendessen aus. 

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