Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. - Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold beim Frühjahrsseminar der Seliger-Gemeinde

12.05.2018
Für Freiheit und Demokratie

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold beim Frühjahrsseminar der Seliger-Gemeinde

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold nahm am diesjährigen Frühjahrsseminar der Seliger-Gemeinde teil. Die Veranstaltung, die vor wenigen Tagen im oberfränkischen Bad Alexanderbad und in der Stadt Eger (Cheb) stattfand, stand unter der Überschrift „Demokratie leben in der Mitte Europas und Demokratie schützen“. Anlass für die dreitägige Zusammenkunft war die Erinnerung an die Geschehnisse in der Region vor 80 Jahren. Dort gab es damals heftige Auseinandersetzungen zwischen den Nationalsozialisten und den Sozialdemokraten.

Neben dem Prager Historiker Dr. Thomas Oellermann, der in seiner Festansprache im Rathaussaal Eger den Kampf der Republikanischen Wehr gegen die nationalsozialistische Henlein-Bewegung nachzeichnete, sprachen auch der Vorsitzende der Seliger-Gemeinde, Helmut Eikam und der Bundesvorsitzende des Reichsbanners, Johannes Kahrs MdB.

Helmut Eikam hielt eine Rede über die Auseinandersetzungen innerhalb der deutschen Bevölkerung des Sudetenlands, insbesondere im Egerland, im Vorfeld des Münchner Abkommens. Er verdeutlichte, dass diese Auseinandersetzungen zwischen Nationalisten und Verfechtern des Verbleibens des deutschsprachigen Sudetenlandes bei der demokratischen Tschechoslowakei, so insbesondere die Sozialdemokraten, nahezu bürgerkriegsähnliche Verhältnisse auslösten.

In seiner Rede stellte Johannes Kahrs das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold neben die Republikanische Wehr, die sozialdemokratische Schutzorganisation in der Tschechoslowakei. „Das Reichsbanner und die Seliger verbindet nicht nur die gleiche, historische Zeitspanne, in dem das jeweilige Wirken seinen Ausgang nahm. Beide Organisationen kämpfen damals wie heute für Demokratie und die Bewahrung von wichtigen Traditionen und Ereignissen, die in Vergessenheit geraten“, sagte Kahrs.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sprach für das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold auch Bundesvorstandsmitglied Diana Bäse. Sie referierte über das Thema „Für Demokratie und Republik – seit 1924“ und warnte mit Blick auf die Gegenwart: „Europa stehen schwierige Zeiten bevor. Es braucht mutige Demokratinnen und Demokraten, die Freiheit über Sicherheit stellen, Mitmenschlichkeit über Abschottung, Toleranz über Angst, lebendige, diskussionsfreudige Demokratie über dumpfes Spießbürgertum.“ Die Erfolge der Populisten forderten die Demokraten heraus. Es gelte, Freiheit und Rechtsstaat zu schützen und die demokratischen Werte zu wahren, betonte Diana Bäse.

Die Egerer Historikerin Dr. Gabina Ubriová führte im Rahmen des Frühjahrseminars durch die Stadt Eger und gab während dieser Wanderung einen Bericht über die Schicksale Egerer Juden.

Hintergrund

Das Frühjahrsseminar der Seliger-Gemeinde hat zum Ziel, vor dem Hintergrund des Erstarkens populistischer und radikaler Bewegungen zu diskutieren, wie unsere Demokratie mit diesen Herausforderungen umzugehen hat. Dies soll in einem deutsch-tschechischen Dialog geschehen.

Die Seliger-Gemeinde wurde am 4. Juni 1951 in München gegründet und ist nach dem 1. Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei, Josef Seliger, benannt. Der Verein nimmt das politische und geistige Erbe der deutschböhmischen und deutschmährischen Sozialdemokraten wahr.

Rede Johannes Kahrs MdB

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