Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. - Reichsbanner gedenkt des ersten Berliner Reichsbanner-Toten der Weimarer Republik

10.05.2017

Reichsbanner gedenkt des ersten Berliner Reichsbanner-Toten der Weimarer Republik

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW) gedachten am 25. April des ersten in Berlin ermordenden Angehörigen des Reichsbanners. Der 27-jährige Lagerarbeiter Erich Schulz war am 25. April 1925 von einem Mitglied des rechtsextremen „Wiking-Bundes“ auf offener Straße erschossen worden. 5.000 Menschen wohnten seiner Beisetzung auf dem Friedhof in Berlin-Neukölln bei – der Täter wurde von der rechtslastigen Justiz der Weimarer Republik freigesprochen. Das Grab von Erich Schulz war Ende der Weimarer Republik der Ort eindrucksvoller Massendemonstrationen gegen den nationalsozialistischen Terror. 

Die Gedenkrede hielt die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Dr. h.c. Edelgard Bulmahn MdB. Sie ging ausführlich und kenntnisreich auf die Hintergründe des Mordes während der Reichspräsidentenwahl im April 1925 ein. Bulmahn schloss mit dem Aufruf: „Die Demokratie zu stärken und den heutigen Feinden der Demokratie und des Rechtsstaates wirksam und vor allem rechtzeitig entgegentreten, das sind wir all jenen schuldig, die in den zwanziger, dreißiger und auch noch vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts immer wieder, und oft genug auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens versucht haben, demokratische Errungenschaften zu verteidigen.“

Zum Abschluss begaben sich die rund 80 Gäste der Veranstaltung zum wieder hergerichteten Grab von Erich Schulz, dessen Grabstein das Symbol des Reichsbanners zeigt. Dort legte der Bundesvorsitzende des Reichsbanners, Johannes Kahrs MdB, mit Edelgard Bulmahn MdB einen Kranz zum Andenken der ermordeten Angehörigen des Reichsbanners nieder. 

Zu einer weiteren Veranstaltung am selben Abend hatte die Gedenkstätte Deutsche Wiederstand geladen. Ihr Leiter Professor Johannes Tuchel sprach zum Thema „Nationalsozialistischer Terror gegen das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“. Anhand zahlloser Beispiele charakterisierte er das Reichsbanner als das primäre Angriffsopfer der Nationalsozialisten: „Es mag unserem Bild vom nationalsozialistischen Terror nicht entsprechen, aber in der Realität war bis 1932 das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und nicht die KPD und ihre Verbände das Hauptziel des nationalsozialistischen Terrors.“ Der Vortrag vor rund 100 Zuhörern löste eine Reihe von interessierten Nachfragen aus.

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