Der Landesverband Hamburg würdigt mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Hans Saalfeld das jahrzehntelange und verdienstvolle Engagement eines aufrechten Demokraten und Mitgliedes des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, der seit der ersten Stunde nach dem Krieg aktiv im politischen und öffentlichen Leben Hamburgs steht.

Hans Saalfeld, geboren am 3. Juni 1928 in Hamburg, ehemaliger Bürgerschaftsabgeordneter, Bürgerschaftsvizepräsident und DGB-Vorsitzender in Hamburg, entstammt einer in der Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung fest verankerten Arbeiterfamilie, die in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft schweren politischen Verfolgungen ausgesetzt war. Die Zeit der Weimarer Republik, mit seinen politischen Wirren und teils bürgerkriegsähnlichen Zuständen, in denen die Schlägertrupps der Nazis und Kommunisten die Republikaner bekämpften, prägte Hans Saalfelds Leben. 

Sein Vater, Hermann Saalfeld, war neben seiner Mitgliedschaften in der SPD und der Gewerkschaft, von Anbeginn auch Mitglied des Reichsbanners und ab 1930 u.a. Führer des 1. Zuges der Schutzformation 17 in Rothenburgsort. Er sagte: „Man kann den Nationalsozialismus nicht nur mit Wort und Schrift bekämpfen, man muss ihn auch dort bekämpfen wo er besonders stark ist, auf der Straße!“

Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenenschaft nahm Hans Saalfeld bereits in den 50er Jahren regelmäßig an den Ehemaligentreffen der Reichsbannerleute von Barmbek und Rothenburgsort in Hamburg teil. Später, 1996, als sich das Hamburger Reichsbanner als Verein wiedergründete, war er von Anfang an dabei und seither in diversen Funktionen für das Reichsbanner aktiv.

Als wichtigste politische Aufgabe aller demokratischen Kräfte sieht er auch heute die Wahrung des freiheitlichen, sozialen und demokratischen Rechtsstaates. Denn, so Hans Saalfeld: „Wer die Freiheit nie verloren hat, wird nie ermessen können, wie schwer es ist, sie zurückzugewinnen.“

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold ist stolz sein Mitglied Hans Saalfeld mit der Ehrenmitgliedschaft für sein politisches Lebenswerk auszuzeichnen. Ihm und seiner Ehefrau Ursula Saalfeld, die ebenfalls viele Jahre Mitglied im Reichsbanner ist und Hans Saalfeld seit jeher auf seinem Weg begleitet, sprechen wir unseren tiefen Dank und große Anerkennung aus. Wir wünschen beiden weiterhin Gesundheit und alles Gute für die Zukunft!